Kapelle
Patron des kleinen Gotteshauses auf der Westseite der Riveris ist Cornelius. Er war in der Mitte des dritten Jahrhunderts Bischof von Rom, also Papst. Attribut des Heiligen ist das Horn, was sich aus seinem Namen ableitet. Das lateinische Wort „cornu“ heißt in der deutschen Übersetzung „Horn“. Cornelius ist der Schutzheilige, der bei Viehkrankheiten angerufen wird. Ob die Angst vor solchen einst dazu geführt hat, diesen Patron zu wählen, ist heute offen und kann nicht mehr nachvollzogen werden.
Die Kapelle selbst wurde 1853 errichtet und löste einen Gebetsraum aus dem Jahr 1818 ab, der auf der anderen Seite des Bachs stand. Die Pläne für den Kapellenbau stammten von Johann Baptist Bingler. Seit 1803 gehört Riveris zur Pfarrei Morscheid.
Zum Bau selbst heißt es in „Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Trier-Saarburg“: „An der einstmals unbebauten westlichen Bachseite dominierender, kapellenartiger kleiner Saalbau. Nach Süden orientierter, schiefereingedeckter Putzbau zu zwei rundbogigen Achsen und an den Schrägen gleichartig durchfenstertem, dreiseitigem Schluss. Die abgewalmte Giebelfront nur vom Rundbogenportal (1853 datiert) und vom verschieferten Dachreiter mit Pyramidenhelm charakterisiert. Dem frisch restaurierten Bau wurde 1970 chorseitig eine Sakristei und winkelförmig eine Leichenhalle angefügt. Der breitgelagerte Bau (13 x 8m) im Innern mit flacher Voutendecke und barocker Ausstattung. Der Tabernakelaltar mit seitlichen kleinen Figuren der Heiligen Cornelius und Cyprian stammt aus der Pfarrkirche Osburg.
Vom alten, aus der Kirche Bonerath stammenden, Altar haben sich bemerkenswerte Figuren der hl. Bischöfe Augustinus und Valentinus erhalten. Die Farbglasfenster sind von 1942. Die nach Plänen des Trierer Kommunalbaumeisters Johann Paptist Bingler erbaute Filialkirche greift auf den traditionellen barocken Kapellentyp zurück, der hier neu proportioniert ist. Die zur berechneten Wirkung zugehörende bachseitige Grünfläche und der rückwärtig 1855 angelegte Friedhof bilden die geschützte Umgebung.“
Für die Riveriser selbst ist Kapelle Ort von Freude, Glück und Trauer. Und vor allem eins: Sie ist das zentrale Gebäude im Dorf und schlicht das Schmuckkästchen der Gemeinde.