„PädWo“: Arbeitseinsatz in Riveris

Sie haben Mist gebaut und dafür müssen sie geradestehen: Am vergangenen Wochenende mussten zehn junge Leute zum „Pädagogischen Wochenende“ der Starthilfe Trier antreten. Nicht freiwillig - es waren Jugendrichter, die sie dazu geschickt haben. Die jungen Leute hatten am Samstag und am Sonntag dazu Zeit, über ihr Fehlverhalten nachzudenken.

„Wir sind eine Jugendhilfe-Einrichtung“, erklärt Starthilfe-Leiter Torben Seeger, „und solche Wochenenden führen wir in Absprache mit Jugendämtern durch.“ Die Wege der Jugendhilfe sind kurz, die Büros der Einrichtungen liegen im „Haus des Jugendrechts“ in der Trierer Gneisenaustraße.

Dabei gehen die „Pädagogischen Wochenenden“ über die reine Bestrafung hinaus. Enthalten sind gemeinnützige Arbeit, Verzicht auf Alkohol, Tabak und Smartphone, Einzelgespräche und Gruppenrunden.

„Die Gruppe war am vergangenen Wochenende gemeinsam mit ihren Betreuern in Riveris im Einsatz“, erklärt Seeger die Maßnahme, die „PädWo“ genannt wird. „Über den Samstag haben die jungen Leute die Außenwände der Toilettenanlagen an der Grillhütte gestrichen und unterhalb des Spielplatzes zwei schmale Wege angelegt, durch die das Mähen des Hangs deutlich vereinfacht wird“, schildert Ortsbürgermeister Thomas Hoffmann den Einsatz. Er freut sich über die Leistung der Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren: „Sie waren nicht freiwillig hier im Dorf. Dennoch schätzen wir ihre Arbeit.“

Auch der Liederkranz dankt der Starthilfe und den Betreuern - denn dem gemeinnützigen Chor gehört die Anlage an der Grillhütte.

Seeger nickt. Er freut sich, dass der Einsatz der „Wochenendler“ gut ankommt. „Einzelne haben dabei zum ersten Mal körperlich gearbeitet“, vermutet er.

Am Sonntag standen die Gespräche auf der Tagesordnung. Wer ist für welche Tat dabei? Was hat ihn dazu getrieben? Wie steht er heute dazu? Wie verhält man sich besser? „Die Fragen zu beantworten, fällt den meisten schwerer als die körperliche Arbeit“, sagt der Leiter der Starthilfe. Er zuckt mit den Schultern: „Daran kommt keiner vorbei! Es ist ja auch kein Wohlfühl-Wochenende. Und erst, wenn wir keinen der Jugendlichen wiedersehen, haben wir alles richtig gemacht.“